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© by D.Charné
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Vier Tage auf dem Rhein mit der a-Rosa Brava
Sonntag, den 03.01.2016, um 14:00 Uhr geht es an Bord der a-Rosa Brava.
Eigentlich sollte es mit der a-Rosa Aqua auf Reisen gehen. Doch ein
technisches Problem machte den Tausch der Schiffe erforderlich. Um 17:00 Uhr
geht es aus dem Kölner Hafen Richtung Norden. Mit dem Strom machen wir
bis zu 20 km Fahrt über Grund am Kölner Dom, dem Groß St. Martin und am Musical
Dome vorbei. Dann folgen die durch die Beleuchtung futuristisch wirkenden Chemie-
und Raffinerieanlagen zwischen Leverkusen und Wesel. An Bord läuft
während der Zeit die Schiffssicherheitseinweisung, die Schiffsbesichtigung,
bei der Abendunterhaltung ein Welcome Drink und das Ausflugsprogramm
für Amsterdam. Die Ausflugsbuchungen für die nächsten drei Tage sollten in den
nächsten 2,5 Stunden gemacht werden. So man wurde schon in den ersten Stunden an Bord
unter Druck gesetzt. Das Essen (Buffet) war sehr ausgeglichen und für jeden etwas dabei.
Bei den Getränken waren schon am ersten Abend bestimmte Weine nicht vorhanden obwohl
sie angepriesen wurden.
Am nächsten Morgen legt das Schiff mit einer Stunde Verspätung durch Niedrig-
wasser, um 9.30 Uhr am Anleger hinter dem Bahnhof von Amsterdam an.
Das Wetter bewölkt, aber trocken. Wir machen uns bereit für einen ausgiebigen
Fußmarsch durch die Stadt der Fahrräder, Grachten und Coffee Shops. Am Nachmittag
nehmen wir eines der Grachtenboote und besichtigen das Ganze noch einmal vom Wasser aus.
Das 1612 angelegte ca. 80 km lange Grachtennetz (Gracht ist ein niederländischer Begriff für Graben und Kanal ) diente zur
Entwässerung und wurde zur Verteidigung sowie zum An- und Abtransport von Gütern und Waren benutzt . Die bekanntesten und meist besuchten sind
die Keizers-, die Heeren- und die Prinsengracht. Die Altstadt wurde auf bis zu 18m langen Pfählen gebaut, die durch Schlamm und Moorschicht bis in den
festen Boden gerammt wurden.
Da zur Zeit eine Lichtkunstausstellung an verschiedenen Stellen über den Grachten der Stadt installiert ist, entschließen
wir uns, die Bootsfahrt am Abend zu wiederholen.
Um 20:30 Uhr geht es bei Regen ab dem Mövenpickhotel zur zweiten Grachtenfahrt, leider wurde durch die Nässe und das damit verbundene Beschlagen
der gesamten Scheiben die Sicht eingeschränkt und das fotografieren komplett verhindert. Außerdem war man bei der Auswahl des Bootes im Gegensatz
zur Tagesfahrt nicht sehr professionell, jeder Zweite saß gegen die Fahrtrichtung, was einige Genick- und Verständigungsproblehme (rechts, links) brachte.
Nach Mitternacht legt die a-Rosa Brava Richtung Rotterdam ab.
Die Markthalle zu besuchen lohnt sich
sehr, besonders Fotografen und Fein-
schmecker kommen hier auf ihre Kosten.
Hier werden zahlreiche Speziallitäten und
Waren aus aller Welt angeboten. Allein
die Farben an den Gewürz-, Obst-, Käse- und
Blumenständen sind schon eine Augenweide.
In Rotterdam müssen sich moderne, waage-
mutige und inovative Architekten am
Bebauungsplan der Stadt ausgetobt haben.
Häuser gebaut wie schlecht gestappelte
Kartons, wie ein verdrehtes Z, als Cubus
auf die Spitze und eine Spannbrücke
aufgehangen an einem Pfeiler. Die in den
Niederlanden sonst so übliche Windmühle
wirkt zwischen all diesen modernen Bauten
recht deplaziert.
Nach der kleinen Hafenbesichtigung ging es nun Richtung Nijmegen, wo wir in der Nacht ankamen. Da es in Strömen regnet, verzichten
wir auf den Landgang. Eine gute Gelegenheit, die Möglichkeiten auf dem Schiff auszuprobieren. Wir hatten mitbekommen, dass es die letzte
Fahrt der a-Rosa Brava mit einer zusammengewürfelten Mannschaft ist. Dies machte sich bei der Organisation öfter bemerkbar, auch im
Service war das Personal zeitweise leicht überfordert (Motto: Kunde droht mit Arbeit ). Alles in Allem waren die 4 Tage OK, wenn man die
Ausflüge selbst mit organisiert. Wäre es ein Hotel, würde ich den Service, Rezeption und die Organisation in Kategorie 2 Sterne ein-
ordnen. Schiffskeeping und Kabinenausstattung liegen er in der Kategorie 4 Sterne. Das Ein-und Auschecken lief reibungslos ab.
Ankunft Köln 6.00 Uhr.
an der Mündung der Rotte, welche hier in die Nieuwe Maas fließt. An diesem Rheinarm liegt beidseitig die 600.000 Einwohner Metropole. Mit dem
seit 1966 eröffneten Europort zusammen ist er der größste Hafen der Welt. Rotterdam profitierte ganz besonders durch die Verbindung mit dem
Handelszentrum Delft. Zur heutigen Zeit hat sich Rotterdam mit seinen modernen, teils futuristischen Gebäuden in eine sehenswerte Stadt gewandelt.
Der Liegeplatz der a-Rosa Brava ist fußläufig wenige Minuten von den meisten Sehenswürdigkeiten entfernt, was für die kurze Liegezeit von 5,5 Std.
und den Besuch der Stadt von Vorteil ist. Um 14:00 Uhr legt das Schiff wieder ab, um eine sehr abgespeckte Rundfahrt durch den Hafen zu machen.
Kurzinformation: A-Rosa Brava.
Reederei:
A-ROSA
Flagge:
Deutschland
Baujahr/Renovierung:
2011 /
Bordsprache: Deutsch
Bordwährung:
EUR/Euro
Länge / Breite / Tiefgang:
135,00 m / 11,40 m / 1,60 m
Antrieb:
4 x 331 KW
Geschwindigkeit:
22 km/h /
Decks / Passagierdecks:
(davon Passagierdecks: 4)
Besatzung:
50
Passagiere / Kabinen:
202 / 99
rollstuhlgerechte Kabinen: keine vorhanden
Spannung :
220 V
Rotterdam
Amsterdam