Der SDA zeichnet bis zu 2000 Tauchgänge auf, und das in Intervallen von nur 5 Sekunden.
Durch die Möglichkeit der Eingabe von Text kann er die komplette Funktion eines Logbuchs
übernehmen. Um größere Datenmengen zu übertragen, steht das Internetportal von uemis zur
Verfügung. Außer den, sämtlichen Tauchern zugänglichen, allgemeinen Informationen, wie
zum Beispiel über Tauchplätze, Tauchpartner und Tauchbasen, kann jeder in "myUemis" seine
persönlichen Daten, geschützt durch ein Passwort, synchronisieren und hinzufügen.
Das digitale Logbuch kann somit an jedem Ort mit Internetzugang aufgerufen oder bearbeitet
werden. Auch die Aktualisierung der Sofware des SDA erfolgt über das Internetportal.
Unsere Erfahrungen mit dem SDA ohne und mit einem Sender
Während des Sommers hatten wir die Gelegenheit zwei SDAs bei Tubarão Madeira zu testen.
Uemis Zürich stellte diese zur Verfügung und wir nutzten die Gelegenheit zum intensiven Test
mit keinem, einem und zwei Sendern. Wir führten damit auf Madeira über 100 Tauchgänge im
Tiefenbereich zwischen 10 m und 40 m unter verschiedensten Bedingungen durch.
Die Bandbreite reichte dabei von normalen Urlaubstauchgängen, über Höhlen-, Wrack- und
Nachttauchgänge bis hin zur Ausbildung unserer Schüler und dies unter der Nutzung von
verschiedenen Atemgasen.
Der Einstieg in die Nutzung des SDA
ist extrem leicht. Obwohl die komplette
Lektüre der Bedienungsanleitung
anzuraten ist, gelingt der Start anhand
einiger kleiner Kärtchen, welche in der
Hülle des SDA zu finden sind. Sobald
man sich an die Art und Weise der
Bedienung der Tasten und den Aufbau
des Menüs gewöhnt hat, ist der Zugang
zu den verschiedenen Optionen schnell
und intuitiv. Leider ist unter den
angebotenen Sprachen wie DE, ES, IT, FR, EN, das Portugiesisch nicht dabei. Als Erstes sollte
man dem Instrument seinen eigenen Namen eingeben, der fortan in der linken oberen Ecke
erscheint und uns gegenüber unserer Buddies identifiziert. Danach sollte man sicherstellen,
dass die Grundeinstellungen des Computers den persönlichen Vorzügen und Notwendigkeiten
entsprechen. Besonders zu beachten sind hier das Sicherheitslevel, die Flaschengröße und
das zu benutzende Atemgas.
Nach dem ersten Sprung ins Wasser begeistert uns die Deutlichkeit der Informationen des
Display, ein erheblicher Pluspunkt in dunklen Umgebungen wie Höhlen oder Wracks und bei
Nacht. Für sämtliche Informationen wird ein Code aus drei Farben benutzt: grün für normale
Angaben, orange für Werte, die sich einem der eingestellten Limits nähern und rot für
Warnhinweise, die zusäztlich durch ein akustisches Signal unterstützt werden. Die Warnungen
reichen über die bereits verstrichene Tauchzeit, den Restdruck und die Aufstiegsgeschwindig-
keit bis hin zu Deko- und Sicherheitsstopps und werden nicht nur als numerische Werte
sondern auch in sehr anschaulichen Grafiken angezeigt. Die Kenntnisnahme muss der
Taucher durch das Bedienen einer der Tasten bestätigen. Sämtliche Informationen und
Grafiken, die nicht im Hauptmenü erscheinen, wie z. B. die maximal erreichte Tiefe oder die
aktuellen Werte unserer Partner, können jederzeit aufgerufen werden. Die Tasten sind jederzeit
leicht zu bedienen, auch in dicken Handschuhen. Durch die Vielzahl der Möglichkeiten und
die Neuigkeit für die meisten Taucher hat sich der SDA bei längeren Stopps zum Spielzeug
aller Anwesenden entwickelt.
Der komplett aufgeladene Akku reichte bei uns im Gegensatz zur Werksangabe
(8 bis 10 Stunden) nur für ca. 6 bis 8 Tauchgänge von jeweils einer Stunde was aber mehr
als ausreichend war. Die Unterstützung durch die eingebaute Solarzelle hat sich als nicht
allzu relevant erwiesen und sollte nicht als einzige Energiequelle auf einer Tauchreise einge-
plant werden. Der alternative Zugang zu einer Stromquelle ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Unsere Erfahrungen mit dem SDA mit zwei Sendern.
Ich hatte mir die Aufgabe gestellt, den SDA mit mehreren Gasen zu tauchen, nach Möglichkeit
mit drei Gasen Travel-, Bottom- und Decogas. Leider war aber ein Sender nicht mitgekommen.
Also nur zwei Gase Bottomgas Nitrox 32% 2x7l Flasche und Decogas Nitrox 62%.
Um aber den SDA in bestimmten Situationen zu testen,
wie Auslassen von Tiefen- oder
Decostopps, wurde das Bottomgas zu meiner
Sicherheit beim SDA auf Luft gestellt.
Tauchgang mit wechselnden Tiefen
zwischen 28,9 m und 32,6 m am Wrack der Pronto,
nach 13 min. kam die erste Meldung:
noch 2 min. bis Ende der Nullzeit. Nach 26 min.
begann der Aufstieg aus 32 m, Anzeige
Deepstopp 15 m / 1min
(Deepstopps waren eingestellt)
was ich aber bewusst ignorierte,
was sofort beim SDA in 14,6 m
die gelbe Warnung mit dem Pfeil nach
unten Deepstopp in 15 m
auslöste. Plötzlich kam ein gelbes Display
mit dem Signal Auftauchen RGT = 0
und Deco in 9 m,
direkt danach in rot: Tauchgang beenden
keine Gaszeit mehr, ich sollte kein Gas mehr
haben? Kann nicht sein.* Mein Flaschendruck
lag noch bei über 90 bar. Das musste ein Fehler sein,
konnte mir diesen Fehler aber nicht erklären.*. Also weiter, es geht ja nach oben.
Bei 13 m kam die Anzeige: Tankwechsel, ich stieg auf das Decogas Nitrox 62% um und
machte in 9m 1min. den angesagten Decostop. Nun ging es mit 7m/min. bis auf 3m für 6 min.
Die Gesamtzeit lag bei 41 min., 26 min. Grundzeit plus 15 min. Aufstieg incl. Decozeit.
Ohne Decogas Nitrox 62% hätte der Tauchgang 9 min. länger gedauert.
* Nach Angaben des Herstellers ist dieser Fehler auf einen Defekt
des Senders zurück zu führen.
Die Tauchgänge mit Gaswechsel können auch ohne Sender durchgeführt werden,
was beim Technischen Tauchen eher der Fall sein wird. Während unserer Tests bekam
der SDA die neue Firmware v 1.20. Diese Erweiterung der Taucheinstellungen umfasst:
- Der Sicherheitsstopp kann nun bis 6 m Tiefe eingestellt werden
Tiefenmessermodus: -Ein Tiefenmessermodus mit Stoppuhr wurde hinzugefügt.
Die näc hste Erweiterung wird nach Angaben des Herstellers das Berechnen von
Trimixtauchgängen mit bis zu 6 Gasen und auch Sendern sein.
Als nächster Test:
was bringt der SDA mit Sender, also luftintegriert, an Sicherheit mehr,
als der nicht luftintegrierte?
Also nächster Tauchgang:
zwei SDAs, beide gleiche Einstellung, beide 3 Tage ohne Tauchgang und nebeneinander
befestigt. Bei den beiden Tauchgängen haben wir etwas übertrieben: wir simulierten
eine 30l Flasche, in dem wir dem Computer bei Flaschengröße 30l eingaben. Dadurch
kamen wir auf ein durchschnittliches AMV von 38l/min beim ersten Tauchgang und auf
44l/min beim Zweiten. Was bei Tauchgängen mit plötzlich aufkommender starker Strömung
durchaus realistisch ist.
Tauchgang 1. nach 4 Stunden Tauchgang 2.
25,6m, 53 min 22,5m, 46 min
Hier das Ergebnis:
Tauchgang.1 Anzeige Computer A. luftintegriert
Kein Deco, Sicherheitsstopp 5m/3min nach 39min
Endsättigung 22,5 Std. No Fly 14,14 Std. Erlaubte Höhe 1321m
Tauchgang.1 Computer B. nicht luftintegriert
Kein Deco, Sicherheitsstopp 5m/3min nach 39min
Endsättigung 20,20 Std. No Fly12,31 Std. Erlaubte Höhe 1689m
Tauchgang.2 Anzeige Computer A. luftintegriert
Kein Deco, Sicherheitsstopp 5m/3min nach 37min
Endsättigung 28,55 Std. No Fly17,46 Std. Erlaubte Höhe 1639m
Tauchgang.2 Computer B. nicht luftintegriert
Kein Deco, Sicherheitsstopp 5m/3min nach 37min
Endsättigung 25,43 Std. No Fly 17,08 Std. Erlaubte Höhe 2130m
Der Luftintegrierte erhöht die Endsättigungszeit um mehr als 3 Std.. Bei der No Fly Time
ist es nicht so gravierend mit 38min und wir müssen auf 491m Höhe in den Berge verzichten.
Im Vergleich des SDA mit anderen Computern stellten wir Diskrepanzen in der Tiefenangabe
von bis zu einem Meter im 30-Meter-Bereich fest, wobei der SDA die geringere Tiefe angibt,
was daran liegt, dass der SDA, wenn auf Salzwasser eingestellt, die genauere Tiefe anzeigt.
Das Dekomodell hingegen zeigt sich bei Tauchgängen hauptsächlich im meist von
Sporttauchern aufgesuchten Bereich von 20m bis 30m konservativer, dies ist von der
Sättigung des Führungsgewebes abhängig, was sich auch auf etwas kürzere Nullzeiten und
höhere Zuschläge bei Wiederholungstauchgängen bemerkbar macht.
Zweifelsohne handelt sich es bei
diesem Computer um ein Top-
Instrument, das neuartige Merkmale
aufweist. Dies hat natürlich auch
seinen Preis, welcher unter
www.uemis.com\shop eingesehen
werden kann. Jeder Taucher wird
sicher abwägen, ob die Vielzahl der
Informationen und Möglichkeiten
seinen persönlichen Bedürfnissen
und der Art und Anzahl der
Tauchgänge entspricht. Aber zuge-
gebenermaßen handelt sich um ein Instrument, bei welchem man auch einfach alle Vernunft
vergessen könnte...
Unser Ergebnis
Plus Displayanzeige und Lesbarkeit/Helligkeit
Plus Armbefestigung/ Band
Plus Bedienung und Menüführung
Plus Erlaubte Höhenanzeige
Plus Logbuch
Minus Ausfall der Sender
Ein Bericht von: Detlef Charné
Testbericht Uemis UD24-9
SDA Uemis UD24-9
Seit etwas mehr als einem Jahr gibt es nun
bereits den neuen Tauchcomputer der
Firma Uemis - Underwater Equipment made
in Switzerland - zu kaufen. Dieses neuartige
Instrument wird als Scuba Diver Assistant (SDA)
bezeichnet und soll damit seine innovativen
Eigenschaften wiederspiegeln.
Die Idee wurde von zwei begeisterten Tauchern
entwickelt, wobei der eine über zwanzig Jahre
Erfahrung in der Entwicklung von Tauchcom-
putern verfügt und sein Partner fasziniert die
unendlichen Möglichkeiten des Internets ausschöpft. Ziel war die Entwicklung eines extrem
einfach zu bedienenden Instruments, welches Daten mit dem Internet austauschen kann.
Die wichtigsten Merkmale
Absolute Neuheit ist die Nutzung der
OLED-Technologie
(organic light emitting diode) für das
Display. Es ist ein organischer Halbleiter
mit den Vorteilen: starker Kontrast
(10.000 : 1) zwischen dem schwarzen
Hintergrund und den verschiedenen
Farben der Informationen, der Blickwinkel liegt bei 170° und eine Hintergrundbeleuchtung ist
überflüssig, was den Stromverbrauch auf ein Minimum reduziert. Der eingebaute Akku kann
auf drei verschiedene Arten aufgeladen werden: über die integrierte Solarzelle, über ein
USB-Kabel, das entweder an einen PC oder irgendein USB-Ladegarät angeschlossen werden
kann, oder über die Steckdose, und das fast auf der ganzen Welt dank des Adapters für die
USA, England und Australien. Die Befestigung am Arm wurde sehr gut gelöst, mit einem
3,5 cm breiten, sehr strapazierfähigen Gurt der sich einfach mit einer Hand bedienen
und sichern lässt.
Der SDA wird über drei Schiebetasten bedient, die eine einfache und schnelle Auswahl der
verschiedenen Optionen ermöglichen.
Text und Zahlen können über eine virtuelle Tastatur eingegeben werden.
Technik
Uemis24-9
Sofern der Taucher über das luft-
integrierte Modell verfügt, wird er
permanent über seinen Luftverbrauch
und die verbleibendeTauchzeit informiert.
Es können für einen SDA bis zu drei
Sender konfiguriert werden, welche eine
Benutzung mit Mischgasen und bis zu
einem Druck von 350 bar vorsehen.
Die Batterie des Senders kann vom Benutzer nach Erhalt des entsprechenden Hinweises
selbst ausgewechselt werden.
Sämtliche SDA können unter Wasser bis zu einer Entfernung von 2 bis 3 Metern mit maximal
sechs gleichen Instrumenten kommunizieren und so Daten über die restliche Nullzeit,
Dekostopps, Luftverbrauch und Warnhinweise der Tauchpartner austauschen. Eine Funktion,
die insbesondere bei der Tauchausbildung sinnvoll genutzt werden kann.
Das Rechenmodell wird als "uemis ZH-L8+" bezeichnet und ist eine Weiterentwicklung des
bewährten Dekomodells "ZH-L8" von Prof. Bühlmann. Die vorhandenen Daten über den
Luftverbrauch und die Wassertemperatur ergänzen die eigentliche Berechnung der
Dekompression. Und hier werden nicht nur die im arteriellen System entstehenden Gasblasen
bei einer zu schnellen Druckentlastung, sondern auch die bei jedem Tauchgang vorhandenen
Mikroblasen berücksichtigt.
Die erlaubte Aufstiegsgeschwindigkeit hängt von der jeweiligen Tiefe ab und liegt zwischen
20m/min unterhalb von 40 Metern und 7m/min im Flachwasser. Der Benutzer kann zwischen
verschiedenen Sicherheitsprofilen wählen, sowie die Beachtung eines "deepstop"
programmieren. Der Bergseemodus wir automatisch aktiviert.
© by Detlef Charné