Bootstouren
Duero PT.
Auf dem Douro 208 km quer durch Portugal
Er ist eine Mischung aus Rhein, Mosel und Grand Canyon. Er bietet Natur und Ruhe in
landschaftlicher Vielfalt, eine reichhaltige Kultur und historische Bauten, einen Hauch von
Abenteuer und die unterschiedliche traditionelle Küche mit hervorragenden Weinen.
Der Douro entspringt im Gebiet am Picos
de Urbión im Norden Spaniens und ist mit
897 km der drittlängste Fluss der iberischen
Halbinsel. Zwischen Porto rechts und Vila
Nova de Gaia links am Ufer mündet er in den
Atlantik.
Eigentlich ist der Douro von der ersten Stau-
mauer (Barragem) bis zur portugiesischen/
spanischen Grenze, Vega Terron (span.) und
Barca de Alva (port.) kein richtiger Fluss. Er
besteht hier aus einer Reihe von 5 Stauseen
(Albufeiras) mit einer durchschnittlichen Länge
von 37.1 km und ist auch bis hier 208 km aus
Richtung Atlantik mit größeren Booten zu befahren.
Vom Atlantik aus Richtung Norden, findet man 3 Seemeilen und aus Richtung Süden 30 Seemeilen
vor der Flussmündung die Häfen Porto de Leixoes und Marina da Ange bei Aveiro.
Beim Einlaufen in die Flussmündung, am besten bei auflaufendem Wasser, sollte man sich mittig
halten bis man die erste rote BB Tonne mit der Nr. 2 sieht. An STB. findet man flussauf nach ca. 2,3 km
die Douro Marina, hier bekommt man die Infos für Schleusen, Fahrregeln, Anleger, Häfen und Sehenswürdigkeiten.
Flussauf an der Altstadt von Porto BB. (das historische Zentrum von Porto am Nordufer des Douro ist
seit 1996 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbe eingetragen) und an den Portweinkellern von Gaia STB.
vorbei bis zur ersten Schleuse (Eclusa) Barragem de Crestuma sind es 21,5 km, hier geht es 13,9 m nach oben in
den Albufeira de Crestuma. Die ersten 13,9 m von 125,9 m sind geschafft, die nächste Schleuse
(Eclusa) Barragem de Carrapatelo kommt nach 43 km und ist die zweit
höchste Europas, hier geht es 35 m hoch in den Albufeira
de Carrapatelo. Weitere 40,5 km geht es an Regua BB.
vorbei zur nächsten Schleuse (Eclusa) Barragem
de Regua, die uns 28,5 m nach oben befördert in den Albufeira
da Regua und wir durchfahren das Weinbaugebiet
Alto Douro, die erste ge- schützte Weinbauregion der Welt,
die 2001 in das UNESCO Welterbe aufgenommen wurde.
Dieses Gebiet, Alto Douro Vinhateiro, reicht bis über die
nächste Schleuse (Eclusa) Barragem da Valeira (Höhe 33 m)
in 39,5 km und bis zum Ende des Albufeira da Valeira,
wo schon die letzte Schleuse (Eclusa) Barragem
do Pocinho in 35,5 km mit einer Höhe von 22 m uns den
Weg versperrt. Die Schleuse hebt uns die 22 m auf den Albufeira do
Pocinho, hier geht die Fahrt 27 km weiter bis Barca de Alva oder auf der spanischen Seite bis Vega
de Terron.Ab hier ist der Douro Grenzfluss und nicht mehr befahrbar.
Das Schleusen ist, wenn man es aus Deutschland,
den Niederlanden und Frankreich kennt, etwas gewöhnungs-
bedürftig.
Nicht das Handling in der Schleuse, aber Bezahlung,
Anmeldung und der Ablauf, bis man schleusen darf. Als erstes
muss bezahlt werden: pro Schleusung Boote bis 12 m 9,98 Euro
und ab 12 m 19,95 Euro. Will man also alle Schleusen zu Berg
und zu Tal passieren, kostet es 99,80 € bzw. 199,50 €.
Diese Transaktion kann man auf jeder Bank oder an den
Bankautomaten Multibanco für das Konto:
NIB: 0781 0112 0000000 6264 97
IBAN: PT 50 0781 0112 0000000
SWIFT Code: TESPPTP1 erledige
Die Quittung muss als Fax an die + 351 254 320 023
gesendet werden (wird die Bank sicher gerne übernehmen).
Oder einscannen bzw. fotografieren und als
Email an: vasco.silva@imarpor.pt senden. Wenn man
jetzt jedoch denkt, man kann nach Herzenslust sein
Guthaben abschleusen, der hat geirrt.
Jetzt geht’s ans planen, wann ist man wo und wann soll geschleust werden, denn vor den Schleusen
zu Berg (außer vor Crestuma) gibt es keine vernünftige Anlegemöglichkeit und es läuft dort meist eine
starke Strömung. Und die Anmeldung muss mind. 24 Std. vorher erfolgen. Was daran liegt, dass auf
dem Fluss viel Berufsschifffahrt im Bereich Kreuzfahrttourismus und Tagestouren unterwegs ist.
Man kann auf der Seite des IPTM nachschauen, wann die jeweilige Schleuse frei ist oder sie noch
Platz für private Boote hat.
Dazu muss man allerdings die Länge der Schiffe
kennen, meistens aber wenn zwei Schiffe angemeldet,
sind passt ein Sportboot bis 15m noch hinein.
www.douro.iptm.pt/DE/eclusagens/eclusagens.aspx
Es gibt eine Handvoll Häfen, aber nicht vergleichbar
mit den Häfen in Deutschland oder Spanien.
Stromanschluss, Toiletten und Duschen mit warmem
Wasser sind äußerst selten. Die meisten bestehen
nur aus den Anlegern, vielleicht noch einem
Wasseranschluss. Dafür sind sie auch kostenlos,
genauso wie die zahlreichen kleinen Anleger am Fluss, die nicht mit „Privado“ gekennzeichnet sind. Hat man ein
Notstromaggregat, Toilette und Dusche an Bord, kann man diese zahlreichen Anlegestege auch für Tage
kostenlos benutzen.
Selbst das Ankern in der Nähe der Sandstrände, in
Nebenflüssen (nicht zu weit einfahren) und Buchten ist
möglich. Der Kraftstoff- und Wassertank sollte immer
genug Vorrat beinhalten, denn Tankstellen sind äußerst
rar und manches Mal defekt oder ohne Vorrat.
Unsere fünf Wochen auf dem Douro waren das Beste,
was wir je erlebt haben, an Freiheit, erfahrener
Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft, Erholung und
Abenteuer. Und dazu noch so kostengünstig wie noch
nie. Alles, was wir nicht gesehen haben, werden wir im
nächsten Jahr erkunden.
INFO
IPTM - Instituto Portuario e dos Transportes Maritimos.
Tel: 00351 254 320 022 hier müssen die Schleusen nach einer bestimmten
Prozedur angemeldet werden, Info auf der Webseite des IPTM oder Douro Marina
www.douro.iptm.pt
Infoseite, wie und wo die Schleusen bezahlt werden:
www.douro.iptm.pt/DE/taxas_circulacao/index.aspx
Wichtige Seite für die Anmeldung:
INFO: Hafen Douro Marina am Douro mit Info.
Breitengrad: 41 ° 08 '35.24 N
Längengrad: 8 ° 35´55.20 W
Rufzeichen: Douro-Marina
VHF: Kanal 9
Tel: +351 220 907 300
oder +351 918 501 474
www.douromarina.com/de (bisher in einem katastrophalen Deutsch)
E-mail: info@douromarina.com
Schleusenzahl: 5 alle mit einer Breite von 12,1 m, Länge Crestuma 96 m, Carrapatelo 95 m, Regua
und Valeira 91 m, Pocinho 88 m.
Durchfahrtshöhe max 5,7 m.
!!! Trotz sorgfältiger Recherche behalten wir uns Fehler und Irrtümer ausdrücklich vor und schließen
jegliche Haftung aus.!!!
© by Detlef Charné